Das Werk «Mohnopol des Rausches» von Gianluca Trifilò zeigt in roten, mäandernden Linien ein Netzwerk von Begriffen, welches die Verflechtungen zwischen Pharmaindustrie, Abhängigkeiten und Drogen kartografiert. Die komplexen Verbindungen lässt der Künstler durch die Programmiersprache Javascript ordnen. Den Cluster zeichnet der Künstler auf lose Beipackzettel von Beruhigungsmitteln oder Antipsychotika und reflektiert damit, dass Medikamente wieder in neue Abhängigkeiten führen können. Radikal und schonungslos verweist Gianluca Trifilò auf die Zusammenhänge zwischen Sucht und Medikamenten in einer Gesellschaft, welche gut darin ist, diese Probleme im Verborgenen zu halten. Die Jury des Aargauer Kuratoriums unterstützt mit einem Förderbeitrag die Einfachheit und Direktheit, mit der Gianluca Trifilò ein komplexes und tabubehaftetes Thema angeht. Damian Jurt
GIANLUCA TRIFILÒ, *1982, Baden, Bildende Kunst & Performance, Förderbeitrag CHF 10’000. 3filo.cc, Gianluca Trifilò auf Instagram
Visuals: Porträtbild © zVg; Ausstellungsansichten «Mohnopol des Rausches» © Gianluca Trifilo