Muss ich nett sein? Habe ich zu wenig Mut? Was liegt in meiner Macht als Künstlerin? Mirjam Steffen beschäftigt sich mit Stereotypen, wobei sie auch ihre eigene Position in der Gesellschaft hinterfragt und untersucht. In der Rolle als Flâneuse will sie die jahrhundertealte Tradition des Müssiggängers weiterentwickeln. Eine unerschrockene junge Frau begegnet der Stadt und verändert ihr Leben Schritt für Schritt. Dafür recherchiert Mirjam Steffen feministische Schriften, setzt sich mit aktivistischen Strategien auseinander und vertieft sich in künstlerische Strategien. Welche Form daraus resultiert, bleibt offen. Vermutlich wird der bewusst eingesetzte DIY-Charakter ihrer bisherigen Arbeiten erhalten bleiben. Sie wirken dadurch roh, unmittelbar. In Berlin erhält Mirjam Steffen die Gelegenheit, ihre Praxis zu entwickeln und ihren Standpunkt zu festigen. Susanne König
MIRJAM STEFFEN, *1988, Luzern, Bildende Kunst & Performance, Atelier, 6 Monate Berlin, CHF 18’000. mirjamsteffen.ch
Visuals: Teaserbild Werk «sauber-diskret» © Mirjam Steffen; Werk «die goldene regel» © Mirjam Steffen; Werk «lieber gleichberechtigt als später» © Foto Patrick Blank; Porträtbild © Mirjam Steffen